Das Resort Albena – Ihr Entfliehen aus dem Alltag
Jeder von uns ist irgendwann in seinem Leben mal einfach abgehauen. Ob sie oder er als Student die eine oder andere Vorlesung ausgelassen hat, wenn keine Anwesenheitspflicht bestand, um Freunde zu treffen, oder einfach weil einem zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen ist. Es kommt immer wieder zu einer Art von Flucht. Und das folgende Interview führten wir mit zwei Gästen, die wohl zum neuen Typ der Maßnahmen-Flüchtlinge zu zählen sind, weil – wie wir alle wissen – in den unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu Anwendung kommen, weil auch das Infektionsgeschehen in den verschiedenen Ländern unterschiedlich ist. Sie erzählen uns, was sie bewogen hat in Ihr Lieblingsresort Albena zu kommen. Da die beiden aber anonym bleiben möchten, nennen wir sie der Einfachheit halber Anna und Mark, denn sie werden sicher immer wieder hier her kommen, um der langweiligen Arbeit und dem grauen Alltag zu entfliehen – das haben sie schon versprochen.
Woher kommen Sie?
Wir kommen aus Deutschland, aus Bayern, aus einer Kleinstadt mit 23 000 Einwohnern.
Wie war Ihre Reise nach Bulgarien? Gab es irgendwelche Schwierigkeiten wegen der aktuellen Situation?
Nein, die war sehr angenehm. Der Flughafen unseres Abflugs liegt 25 bis 30 Minuten mit dem Auto von unserem Wohnort entfernt. Das ist also der Flughafen Memmingen, und der ist ein kleiner Flughafen, unser Flugzeug ging ganz normal, also praktisch war alles regulär ohne Verspätung. Mit dem passenden Coronatest gab es absolut kein Problem. Der Flug ging schneller als eigentlich veranschlagt, weil wir Rückenwind hatten. Wir waren in zwei Stunden hier, in Warna am Flughafen, haben dann problemlos unseren Mietwagen übernehmen können und sind dann zum Hotel gefahren.
War das ein Direktflug?
Ja, direkt von Memmingen nach Warna.
Hatten sie irgendwelche Befürchtungen im Bezug auf Ihre Reise?
Nein, nein, keine. Wir wussten, was auf uns zukommt. Dass wir hier in Bulgarien uns auf jeden Fall viel freier bewegen können, als wir es in Deutschland – speziell in Bayern – und haben uns schon sehr darauf gefreut.
Waren Sie schon öfters in Bulgarien?
(Anna) Also ich bin jetzt das vierte Mal hier, und mein Mann das zweite Mal.
Super! Und was gefällt Ihnen in Bulgarien besonders?
Auf jeden Fall das Meer. Ja, wir haben in Bayern kein Meer, bloß das Schwäbische Meer, das ist aber kein echtes Meer natürlich. Und eigentlich auch die Menschen hier, die sind alles sehr freundlich und ein ganzes Stück weit entspannter, als wir das in Deutschland sind – vor allem in der derzeitigen Situation im Moment. Also viele sind dort seelisch am Ende durch die ständigen Lockdowns, denn dort ist immer noch fast ohne es zu – das geht schon zu lange so. Hier haben jedoch alle Geschäfte geöffnet, wir konnten heute wirklich viele Sachen erledigen, ganz ohne Corona-Test in Geschäfte gehen, einfach nur mit Maske – das wat echt gut.
Ist das Ihr erstes Mal in Albena?
(Anna) Nein, ich war zuvor schon zweimal in Albena, aber das war in einem anderen Hotel als dem Maritim Hotel.
Was gefällt Ihnen an Albena?
Die Strandlage finden wir sehr schön. Und auch die Lage ist sehr gut, die Nähe zu Warna und auch die Nähe zu Baltschik.
Wie finden Sie unser Sportangebot?
(Mark) Einmal waren wir bereits in der Wassergymnastik, da waren wir sehr glücklich darüber. Wir wollten eigentlich auch hier ins Fitnesscenter gehen, weil die zu Hause alle geschlossen sind – bis auf weiteres sogar. Wir wissen also immer noch nicht, ob sie und wann sie mal wieder aufmachen dürfen, und das ist seit Herbst letzten Jahres so. Und wir wussten, dass hier alles geöffnet ist. Da habe ich mich mal erkundigt, hab es dann auch direkt meiner Frau erzählt, dass wenn wir hierher kommen, sie auch ins Fitnesscenter gehen kann, dann auch schwimmen gehen kann, und auch zur Wassergymnastik. All diese Dinge, die wir derzeit in Deutschland nicht haben.
(Beide) Was uns hier auch besonders gut gefällt, ist das Bier, das schmeckt hier sehr gut, nämlich auch das einheimische Bier, und auch die Speisen sind hier sehr, sehr gut. Zum Beispiel trinkewir auch gerne Merlot; nur zu Hause – in Deutschland – begegne ich eigentlich keinen bulgarischen Merlotwein, die werden bei uns nicht im großen Stil angeboten. Aber ich habe hier schon viele bulgarische Merlotweine probiert, und diese sind spitzenmäßig, also echt spitzenmäßig – dreimal unterstrichen. Das Kulinarische passt uns ganz besonders, weil wir sind „Allesesser“. Wir essen auch gerne Schweinefleisch, und hier gibt es einfach alles. Hier gibt es die Fischspezialitäten, frisch aus Meer, wunderbare Salate und Gemüse, und alles ist frisch, weil all das hier noch besser gedeiht als bei uns: Tomaten und Gurken beziehen wir praktisch aus Belgien und Holland, und diese sind einfach nur schnell hochgezüchtet. Die Tomaten haben zwar die rote Farbe, aber schmecken nach gar nichts. Jedoch hier habe ich wieder fruchtige Tomaten gegessen, weil hier mehr Sonne ist und die daher auch sonnengereift sind.
(Mark) Und auch die Kultur finden wir interessant. Wir haben zwar noch nicht viel persönlich anschauen können, aber wir haben über YouTube jede Menge Filme angeguckt, und ich hab mich erst seit Oktober letzten Jahres mit Bulgarien beschäftigt. Vorher wusste ich nicht viel dieses Land. Ich bin überrascht, welch eine vielseitige Kultur es hier gibt, welche Einflüsse über die Jahrtausende hier das Land praktisch geprägt haben, und wir werden einige kulturelle Stätten angucken, wenn wir irgendwann hier wohnen werden, oder erst einmal längerfristige Aufenthalte hier haben – unbedingt! Ganz toll ist auch, dass es in Bulgarien auch landschaftlich so eine Vielfalt gibt, dass es hier Skigebiete gibt, und zwar Skigebiete mit Gletscher sogar, in denen ich früher Skilaufen, kann, wo wir doch derzeit so nah an den Alpen wohnen. Da waren wir auch immer wieder Skifahren, jedoch jetzt, im letzten Winter war das nicht möglich in Deutschland, weil die Lifte zugesperrt blieben, aber auch die Hotels und Gaststätten. Und hier gibt es das Meer und die Berge; wir gehen zum Beispiel auch gerne wandern. Hier gibt's ja ganz tolle Wandergebiete, aber auch Felsenklettern ist hier möglich, was wir auch von unserer Heimat her kennen. Dann gibt es noch diese wunderbaren Golfplätze an den Klippen ein wenig nördlich von hier – das ist schlicht fantastisch. Und daher haben wir immer gesagt: „Das wird unser Land auch dann für den Ruhestand.“ Einzig die Sprache ist eine Herausforderung, jedoch konnten wir feststellen, dass doch sehr, sehr viele Menschen Englisch sprechen können, also mehr, als man uns erzählt hat.